Kann er nicht oder will er nicht? Differenzierung in 5 Schritten

Jedem Achtjährigen ist klar: Ohne Differenzierung kein Erfolg! Wenn in der Pause gekickt wird, stellt kein Team ausgerechnet den laufschwächsten Klassenkameraden als Mittelstürmer auf. Und wer keine Lust hat, nach dem Ball zu hechten, darf nicht ins Tor. Als Chef sollten Sie erst recht nicht auf Differenzierung verzichten! Eine 5-Schritte-Anleitung.

Wer auf Differenzierung verzichtet, verzichtet darauf, eine Spitzenposition einzunehmen. Ohne Differenzierung dümpelt ein Unternehmen höchstens im Mittelmaß. Denn sobald A- und C-Mitarbeiter einen Stift oder Schraubenzieher in die Hand nehmen, liegen nicht nur Welten zwischen ihrer Arbeitsleistung, sondern ganze Galaxien.

Ohne Differenzierung kein Erfolg. Wer schlechte Leistung ignoriert, tut langfristig weder dem Unternehmen noch dem Mitarbeiter einen Gefallen.

Unterscheidung durch Leistung

Natürlich darf Differenzierung im Unternehmen nie nach Herkunft oder Geschlecht erfolgen. Aber sehr wohl nach Leistung, Leidenschaft und Engagement. Leider hat Differenzierung in der Arbeitswelt einen schalen Beigeschmack. Zu Unrecht, denn Differenzierung hilft auch den Mitarbeitern: Die Leistung der A-Mitarbeiter wird erkannt und honoriert. B-Mitarbeiter werden gefördert. Und für C-Mitarbeiter, die so gar keine Lust haben auf ihre Arbeit, kann eine Trennung zum Neustart werden.

Differenzierung in 5 Schritten

Schritt 1: Mitarbeiter bewerten

Bei B- oder C-Leistung folgt Schritt 2.

Schritt 2: Kann er nicht oder will er nicht?

  • Klären Sie diese Frage schnellstmöglich im persönlichen Gespräch mit dem Mitarbeiter. Liegt es am Wollen, beenden Sie die Zusammenarbeit schnellstmöglich. Ansonsten geht es weiter mit Schritt drei.

Schritt 3: Analyse

  • Analysieren Sie gemeinsam mit Ihrem Mitarbeiter seine Stärken, Schwächen und fachlichen Probleme. Wie kann man Hindernisse aus dem Weg räumen? Welche Unterstützung ist notwendig und sinnvoll, um die Schwächen zu überwinden?

Schritt 4: Fahrplan erstellen

  • Arbeiten Sie einen Fahrplan aus. Legen Sie fest, wann welche Maßnahme bzw. Fortbildungen stattfinden sollen. Stellen Sie dem Mitarbeiter eventuell einen Paten zur Seite – beispielsweise einen erfahrenden Mitarbeiter.

Schritt 5: Ziele setzen

Differenzierung im Unternehmen

Stellt sich heraus, dass die Schwächen oder Hindernisse nicht bewältigbar sind, obwohl die Motivation des Mitarbeiters wirklich hoch ist, gibt es noch ein weiteres Werkzeug der Differenzierung: Klären Sie, ob der Mitarbeiter bereit wäre, an einem anderen Platz im Unternehmen zu arbeiten, der seinen Stärken mehr entspricht.

Differenzierung – Beispiel

In einer Bäckerei kam beispielsweise eine junge, sympathische Hilfskraft ständig zu spät. War der junge Mann dann anwesend, war er müde und unkonzentriert. So produzierte er mehr Fehler als Brezeln. Der Bäckermeister sah sich das Dilma ein paar Wochen an, dann ließ er seinen Mitarbeiter einfach ein paar Stunden länger schlafen – und stellte ihn hinter die Verkaufstheke. Er hatte nun zwar einen (schlechten) Helfer in der Backstube verloren, aber eine freundliche und motivierte Servicekraft gewonnen.

Differenzierung kann aus überforderten B-Mitarbeitern engagierte A-Mitarbeiter machen. Lassen Sie dieses Potenzial nicht verlorengehen!